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Nachlese Osterflut 2017

Veröffentlicht: 23.04.2017
Autor: Oliver Bernsau
Teilnehmer der Osterflut 2017

Starkregen! Eine gewaltige Gewitterzelle entlädt sich. Bäche steigen an und gehen über die Ufer. Autos bleiben in der ersten Phase des Hochwassers in den Fluten stecken. Ganze Wohngebiete sind überflutet und Personen sind in Ihren Häusern gefangen. So oder so ähnlich waren die Szenarien im letzten Jahr in Süddeutschland. Simbach, Braunsbach und Erbach wurden unter anderem von den Wassermassen heimgesucht. Unter diesem Motto fand, wie bereits vor zwei Jahren, die von der DLRG Ulm organisierte, interdisziplinäre Übung „Osterflut - 96 Stunden“ von Gründonnerstag bis Ostermontag in Ulm statt. Die Osterflut fand dieses Jahr zum sechsten Mal statt. Teilnehmer sind in erster Linie sogenannte Strömungsretter. Das sind Spezialkräfte die für die Rettung und Evakuierung von Personen im Wasser ausgebildet sind. Es wurde aber auch die Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften geübt.

Der erste Tag fand im Eiskanal Augsburg statt. Ausgebaut für die Olympiade 1972 in Deutschland bietet er die Möglichkeit unter definierten Bedingungen Schwimmen, Bewegen im Wasser und Retten von Personen mit verschiedenen Disziplinen bis zur Wildwasserstufe 4 zu üben. Hochwasser verhält sich wie Wildwasser. Deshalb ist ein kontinuierliches Üben und Erfahren von bewegtem Wasser notwendig. Im zweiten Teil musste dann eine Person aus dem 2. Stock eines Hauses evakuiert werden. Eine der Herausforderungen ist, sich mit dem Raft, das ist ein widerstandsfähiges, selbstlenzendes Schlauchbot, in der Strömung an einer glatten Hauswand fest zu machen und mit einer Leiter in den zweiten Stock zu steigen (das Boot wackelt auf den Wellen der Strömung). Oben angekommen muss die Person versorgt, gesichert und anschließend in das Raft abgelassen werden. Nach dem Aufklaren des Materials machten wir uns auf den Weg nach Hause.

Der zweite Tag begann mit Berichten aus den jeweiligen Schadensgebieten im letzten Jahr und einer medizinischen Fortbildung zum Thema Unterkühlung durch einen Arzt des Bundeswehrkrankenhauses Ulm. Anschließend folgten Übungen in fließendem Gewässer wie der Iller im Bereich des Alb-Donau-Kreises. Durch das schnell angestiegene Wasser wurden 15 Personen auf einer Insel in Illerkirchberg eingeschlossen, die evakuiert werden mussten. Die ersteintreffenden Retter verschafften sich einen Zugang zu den Personen und fanden verschiedene medizinische Notlagen vor, die versorgt werden mussten. Parallel dazu wurden zwei Seilfähren über die Iller gebaut. Seilfähren sind Seilsysteme an denen jeweils ein Raft eingehängt wird und dann hin und her fahren kann, um die Verunfallten wieder die sichere Seite zu bekommen und sie, wenn notwendig dem landgebundenen Rettungsdienst zu übergeben. Beim Transport sind dann noch zwei Verunfallte über Bord gegangen – die Retter haben schnell reagiert, die Patienten gesichert und wieder ins Boot geholt. Die Feuerwehr Illerkirchberg hat mit ihren Feuerwehrmännern für die Übungsverunfallten und technische Unterstützung gesorgt.

Zu schnell ist das Wasser angestiegen. Am Nachmittag wurde unterhalb der Wiblinger Illerbrücke ein Auto „gesichtet“, auf dem zwei Personen sich aufs Dach retten konnten. Die ersten Maßnahmen waren die Rettung der Personen und das Sichern des Fahrzeuges mittels Greifzug. Für die Übung wurde ein speziell präpariertes Fahrzeug ohne Motor und Treibstoffe in die Iller gefahren. Unterstützt wurden wir hier durch die Feuerwehr Neu-Ulm. Aus dem gesicherten Fahrzeug wurde daraufhin in mehreren Übungen „Unfallopfer“ gerettet und an Land gebracht. Zum einen waren hilflose Personen vom Dach des Autos auf das sie sich retten konnten zu retten. In anderen Fällen mussten die Verunfallten aus dem Auto gerettet und ich Sicherheit gebracht werden. Viele verschiedene Möglichkeiten und Szenarien wurden durchgespielt, damit man für den realen Notfall vorbereitet ist. Am Abend konnten sich die Teilnehmer im Donaubad wieder aufwärmen.

Das Bewegen durch Geröll und Bewegen in alpiner Umgebung muss geübt werden. Dazu sind wir am Ostersonntag nach Reutte/Tirol gefahren um mit einem erfahrenen Canyoning-Guide in verschiedene Techniken eingewiesen zu werden. Wir haben geübt, wie ein Transport von Verletzten über Stock und Stein möglich ist und wie man sicher am Ziel ankommt. Natürlich durfte hier auch der Spaß nicht zu kurz kommen.

Insgesamt haben an der Übung 46 Teilnehmer aus ganz Deutschland mitgewirkt. Die Teilnehmer kamen unter anderem aus Hamburg, Traunstein, Mainz, Trutlaching, Fürth, Erfurt, Pinneberg, Tuttlingen, Düsseldorf und Ravensburg.

Wir danken allen Unterstützern, ohne die eine solche Großübung nicht möglich gewesen wäre.

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